Vorgestern sass ich mit meiner Liebsten, die als Kulturwissenschaftlerin arbeitet und einer guten Freundin und Kletterkameradin auf dem Balkon. Es war früher Abend, wir hatten gegessen. Zur Anregung der Verdauung unterhielten wir uns über illegale Drogen und Politik. Die Politik hatte die Kulturwissenschaftlerin unter uns eingebracht. Auch ihr bereiten die Leute, die deutschtümelnd vor Flüchtlingsunterkünften herum randalieren Sorge. Die Kletterkameradin brachte die illegale Droge Methylamphetamin, auch "crystal", ins Spiel. Das liegt an ihrem Beruf. Sie arbeitet als Ärztin in einer Nervenklinik in Sachsen auf einer Drogenstation. Fast alle die dahin kommen, haben vorher vor allem "crystal" genommen. Der Fachausdruck von Leuten, die "crystal" nehmen, für dessen Wirkung heißt "verstrahlt "sein. Interessant war die durch die Bergkameradin berichtete Aussage ihrer Patienten, dass nicht nur sie häufig "verstrahlt" seien, sondern das ganze Dorf, in dem sie wohnen. Klingt für mich nur auf den ersten Blick komisch. Ich als Freund alkoholischer Getränke habe ja auch meiner seeligen Tante (siehe diesen blog, Eintrag 1 und 2) immer zum Geburtstag und Weihnachten eine Flasche Schnaps geschenkt. Und wenn jemand gerne kifft und die Oma mit dem Leben nicht mehr zurecht kommt, wird er ihr sicher auch erstmal ein Tütchen empfehlen, bevor er sie durch den Hausarzt in die Klapsmühle schicken lässt. Und wenn der Enkelsohn auf seinen nigelnagelneuen Sneakern wie ein Gummiball in die düstere Großelterliche Wohnung gehopst kommt , um vor dem Gang zum Dealer seines Vertrauens noch etwas Kohle zu ergattern, und die Oma und den Opa Trübsal blasen sieht, dann weiß er doch genau, was die Sonne auch hier wieder zu Scheinen bringen kann.
Und da ja Amphetamine nicht nur die Sonne wieder scheinen lassen, sondern auch aggressiv und größenwahnsinnig machen und außerdem eine urdeutsche Droge sind und sicher auch der Führer selbst immermal davon genascht hat, liegt es auf der Hand, dass unsere Ostsächsischen Landes- und Volksgenossen nicht nur ein Problem mit anderen Leuten aus anderen Ländern, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ein Drogenproblem haben. Außerdem wird das gute Zeug ja auch von Ost nach West immer teurer, weil man sich geographisch imer mehr von unseren tschechischen Nachbarn entfernt. Falls das so wäre, hätten wir Leipziger allerdings ein Imageproblem. Dann hätte unsere scheinbar fortschrittlichere und tolerantere Haltung nicht primär damit zu tun, dass wir alle so viel toller und cooler sind als die Freitaler und Dresdner, sondern eher damit, dass hier das "crystal" so teuer ist. Auf den Schreck hin mache ich hier erstmal Schluss und gehe in die kleinere der beiden Kneipen einen trinken. R.R.
p.s. In den meisten sächsischen Dörfern gibts gar keine Kneipen mehr.
Dolomites revisited 1
Lieber Timm, ich bin nunmehr vom Klettern in den Dolomiten zurück. Als ich eben den Beitrag von Dir nochmal gelesen habe, fiel mir Dein postscriptum auf mit der Frage, ob Red Bull brennbar ist. Nun muss ich zugeben, dass ich das nicht weiß.
Aber ich denke, Herr Bargeld von den Einstürzenden Neubauten hat hier mit dem Song "Feurio" von dem Album "Das Haus der Lüge" eine erschöpfende Antwort geliefert: "Nur die halbe Welt ist Beton und Asbest, der Rest ist brennbar." Und ich hoffe sehr für die ganzen Party-People, dass Red Bull weder Beton noch Asbest enthält.
Die Welt ist ein riesiges Gespinst von Bezügen und wenn wir weit genug zurücktreten könnten, ungefähr so wie die Generäle in den zweiten-Weltkriegs-Filmen an ihren Tischen voller Landkarten, dann, ja dann würden wir sehen, dass es keine Zufälle gibt. Und so ist es auch kein Zufall, lieber Herr Völker, dass ich erst nach der Rückkehr von meiner Reise in die Dolomiten über das postscriptum gestolpert bin. (Oder hast Du es erst später eingefügt ?)
Na jedenfalls waren wir in dem Städtchen Fiera di Primero Essen und Trinken fürs Klettern einkaufen, als einer meiner Bergkameraden zu meiner großen Verwunderung eine Dose "Red Bull" in den Einkaufwagen legte. Das hatte er in meinem Beisein nämlich noch nie getan. Und das in dem Ort, der bis 1918 der südlichste von ganz Österreich war und deshalb vor der Italianisierung Primör hieß. Wenn das ein Zufall sein soll!
Allerdings war das erklärte Ziel unserer Seilschaften nicht, in den Dolomiten "Red Bull" zu kaufen, sondern zu Klettern. Wie uns das gelang, wie viele Mittelstands-Kids (MK) sich dort im allgemeinen und speziell im Verhältnis zum "Fusion-Festival" herumtrieben und einiges mehr erfahren die geneigten Leser und Du, lieber Timm, im nächsten Beitrag.
Berg Heil GAPD
Aber ich denke, Herr Bargeld von den Einstürzenden Neubauten hat hier mit dem Song "Feurio" von dem Album "Das Haus der Lüge" eine erschöpfende Antwort geliefert: "Nur die halbe Welt ist Beton und Asbest, der Rest ist brennbar." Und ich hoffe sehr für die ganzen Party-People, dass Red Bull weder Beton noch Asbest enthält.
Die Welt ist ein riesiges Gespinst von Bezügen und wenn wir weit genug zurücktreten könnten, ungefähr so wie die Generäle in den zweiten-Weltkriegs-Filmen an ihren Tischen voller Landkarten, dann, ja dann würden wir sehen, dass es keine Zufälle gibt. Und so ist es auch kein Zufall, lieber Herr Völker, dass ich erst nach der Rückkehr von meiner Reise in die Dolomiten über das postscriptum gestolpert bin. (Oder hast Du es erst später eingefügt ?)
Na jedenfalls waren wir in dem Städtchen Fiera di Primero Essen und Trinken fürs Klettern einkaufen, als einer meiner Bergkameraden zu meiner großen Verwunderung eine Dose "Red Bull" in den Einkaufwagen legte. Das hatte er in meinem Beisein nämlich noch nie getan. Und das in dem Ort, der bis 1918 der südlichste von ganz Österreich war und deshalb vor der Italianisierung Primör hieß. Wenn das ein Zufall sein soll!
Allerdings war das erklärte Ziel unserer Seilschaften nicht, in den Dolomiten "Red Bull" zu kaufen, sondern zu Klettern. Wie uns das gelang, wie viele Mittelstands-Kids (MK) sich dort im allgemeinen und speziell im Verhältnis zum "Fusion-Festival" herumtrieben und einiges mehr erfahren die geneigten Leser und Du, lieber Timm, im nächsten Beitrag.
Berg Heil GAPD
Burning Urin Austria
Lieber Timm Völker, ich habe mal in einem Buch davon gelesen, dass ein paar Typen, die in Indien festhingen, weil sie von Piraten beklaut worden waren, ewig lange in Töpfe pinkelten, ihre Pisse kochten, bis nur noch ein stark Phophor-haltiger Bodensatz übrig war. Damit bekämpften die dann irgendwelche Banditen, mit Feuer. Phosphor pinkeln wir alle in geringen Mengen raus, es sei denn, man ist amerikanischer Teenager. Dann hat man durch die Coca-Cola Diät zu viel Phophorsäure im Körper, kriegt weiche Knochen, weil das Kalzium in den Knochen gegen Phophor ausgetauscht wird und pinkelt auch mehr davon raus.
Phosphor jedenfalls entzündet sich von alleine an der Luft und wenn man sich in die volle Badewanne setzt, dann brennt es eben munter weiter, wenn man aus der Wanne raus kommt. Also brennt Urin irgendwie schon. Phosphor war im 2. Weltkieg sehr beliebt bei den Briten, um damit aus Rache für die Vergeltungswaffe 1 und 2 (V 1 und V 2) deutsche Städte und Deutsche anzuzünden. Womit wir endlich bei unseren britischen Freunden wären. Die zünden natürlich nichts mehr bei uns an. Aber, dass kann nicht oft genug gesagt werden, sie stapeln Bierkästen übereinander. Ich denke nicht, dass hier eine Kapitalismus-Kritik im allgemeinen und eine Kritik an der Werbungsmaschinerie im besonderen dahinter steckt. Schließlich haben die Briten den Kapitalismus ja erfunden. Das wäre ja so, als würden Deutsche Techno-Musik kritisieren. A propos Techno, lieber Timm Völker, Du träumtest ja davon, dass der Sleaford Mod`sche Fanfarenstoß ungefähr so wie die Marseillaise die entrechtete Unterschicht zur Revolution erweckt. Ich sagte darauf, die gibt es gar nicht mehr, es gibt nur noch Mittelstands-Kids mit Mittelstandsproblemen, die mit Revolutionen nicht zu lösen sind. Und ich sah sie, die Mittelstands-Kids (MK). Auf einem Festival am Wochenende im Mecklenburg namens Fusion. Das Problem der meisten MK war, wer keine Drogen nehmen darf, damit er am Sonntag clean das Wohnmobil durch die Polizeikontrollen bringt und dass man Sonntag wirklich los müsse, um die Uni-Seminare am Montag nicht zu verpassen.
Ich denke eher, das Sleaford Mods keine Musiker und Musikinstrumente herumschleppen wollten auf ihrer Tour, damit sie es leichter haben und gleiche Gage durch weniger Leute teilen können. Damit bleibt die Bühne naturgemäß nahezu leer. Und ich denke, dass in dem einen Klub auf youtube im Laufe der Zeit 60 Flaschen Clausthaler alle geworden sind, im Werk 2 60 Flaschen Pilsner Urquell.
Mit dem Fußball ist das wiederum so eine Sache. Ich kann nichts schlechtes über den Besitzer von Red Bull sagen, schließlich sponsort er auch den Klettersport, dem ich selbst fröne. Und schön wäre es mit der ersten Liga schon allein deswegen, damit sich die Dresdner nochmehr über uns ärgern (siehe auch das aktuelle Stadtmagazin "Kreuzer"). Jetzt fällt mir grade auf, dass die Kreuzer-Leute einen anderen Österreicher, dem nicht Red Bull gehört, aufs Titelblatt geholt haben, um sich über Dresden lustig zu machen.
In der Hoffnung auf eine erschöpfende Beantwortung Deiner Fragen. lieber Timm, vebleibe ich als Dein Rising
Phosphor jedenfalls entzündet sich von alleine an der Luft und wenn man sich in die volle Badewanne setzt, dann brennt es eben munter weiter, wenn man aus der Wanne raus kommt. Also brennt Urin irgendwie schon. Phosphor war im 2. Weltkieg sehr beliebt bei den Briten, um damit aus Rache für die Vergeltungswaffe 1 und 2 (V 1 und V 2) deutsche Städte und Deutsche anzuzünden. Womit wir endlich bei unseren britischen Freunden wären. Die zünden natürlich nichts mehr bei uns an. Aber, dass kann nicht oft genug gesagt werden, sie stapeln Bierkästen übereinander. Ich denke nicht, dass hier eine Kapitalismus-Kritik im allgemeinen und eine Kritik an der Werbungsmaschinerie im besonderen dahinter steckt. Schließlich haben die Briten den Kapitalismus ja erfunden. Das wäre ja so, als würden Deutsche Techno-Musik kritisieren. A propos Techno, lieber Timm Völker, Du träumtest ja davon, dass der Sleaford Mod`sche Fanfarenstoß ungefähr so wie die Marseillaise die entrechtete Unterschicht zur Revolution erweckt. Ich sagte darauf, die gibt es gar nicht mehr, es gibt nur noch Mittelstands-Kids mit Mittelstandsproblemen, die mit Revolutionen nicht zu lösen sind. Und ich sah sie, die Mittelstands-Kids (MK). Auf einem Festival am Wochenende im Mecklenburg namens Fusion. Das Problem der meisten MK war, wer keine Drogen nehmen darf, damit er am Sonntag clean das Wohnmobil durch die Polizeikontrollen bringt und dass man Sonntag wirklich los müsse, um die Uni-Seminare am Montag nicht zu verpassen.
Ich denke eher, das Sleaford Mods keine Musiker und Musikinstrumente herumschleppen wollten auf ihrer Tour, damit sie es leichter haben und gleiche Gage durch weniger Leute teilen können. Damit bleibt die Bühne naturgemäß nahezu leer. Und ich denke, dass in dem einen Klub auf youtube im Laufe der Zeit 60 Flaschen Clausthaler alle geworden sind, im Werk 2 60 Flaschen Pilsner Urquell.
Mit dem Fußball ist das wiederum so eine Sache. Ich kann nichts schlechtes über den Besitzer von Red Bull sagen, schließlich sponsort er auch den Klettersport, dem ich selbst fröne. Und schön wäre es mit der ersten Liga schon allein deswegen, damit sich die Dresdner nochmehr über uns ärgern (siehe auch das aktuelle Stadtmagazin "Kreuzer"). Jetzt fällt mir grade auf, dass die Kreuzer-Leute einen anderen Österreicher, dem nicht Red Bull gehört, aufs Titelblatt geholt haben, um sich über Dresden lustig zu machen.
In der Hoffnung auf eine erschöpfende Beantwortung Deiner Fragen. lieber Timm, vebleibe ich als Dein Rising
Abonnieren
Posts (Atom)